Was ist Botox oder Botulinumtoxin?
Botulinumtoxin oder kurz Botox ist ein in der Natur vom Bakterium Clostridium Botulinum gebildetes Eiweiß. Heutzutage wird das Medikament für klinische Anwendungen gentechnologisch gewonnen. Die Herstellung unterliegt strengsten medizinischen Kontrollen. Seit 1993 ist Botulinum in Deutschland für die medizinischen Anwendung z.B. bei neurologischen Bewegungsstörungen, Migräne oder einer überaktive Blase zugelassen. Auch vermehrtes Schwitzen kann erfolgreich behandelt werden.
Seit 2006 ist Botulinum in Deutschland zur Faltenbehandlung zugelassen. Das Medikament wird zur Faltenbehandlung stark verdünnt und in sehr geringer Dosierung verwendet.
Wie wirkt Botulinumtoxin?
Botulinumtoxin blockiert im Körper die Freisetzung eines Botenstoffes, der für die Muskelkontraktion verantwortlich ist. Dadurch kommt es zu einer dosisabhängigen Muskelentspannung.
Mit Botulinum können besonders gut Mimikfalten behandelt werden. Durch Injektion in die überaktive Muskulatur entspannt das Medikament verkrampfte Muskeln und glättet damit zugleich die dadurch bedingten Falten. Bei fachgerechter Anwendung bleibt der natürliche Gesichtsausdruck erhalten. Die Wirkung von gezielt eingebrachtem und korrekt dosiertem Botulinum entfaltet sich lokal und entspannt dadurch lediglich die behandelten, faltenverursachenden Muskeln.
Für welche Falten eignet sich Botulinumtoxin?
Mit Botulinum können besonders gut mimische Falten behandelt werden. Dies sind Falten, die durch häufigen, meist unbewussten Muskelzug entstehen wie z.B. Stirnfalten oder Zornesfalten. Auch Lachfalten sogenannte „Krähenfüße“ können gut behandelt werden. Die klassischen Anwendungsgebiete sind Falten im Bereich des oberen Gesichtsdrittels.
Auch störende Falten seitlich des Nasenrückens sogenannte „bunny lines“ oder kopfsteinplasterartige Grübchen am Kinn lassen sich damit glätten. Stark hervortretente Muskelstränge am Hals könnten ebenfalls behandelt werden.
Wie erfolgt die Behandlung mit Botulinumtoxin?
Vor der Behandlung werden gemeinsam die entsprechende Region sowie die Stärke der Behandlung festgelegt und angezeichnet. Im Anschluss wird das Make-Up entfernt und die Haut gründlich desinfiziert. Der Wirkstoff Botulinum wird nun mit sehr dünnen Nadeln und genau dosierten Spritzen in die entsprechende Muskulatur eingebracht. Eine örtliche Betäubung ist in der Regel nicht erforderlich. Mehr als ein Nadelstich ist dabei nicht zu spüren.
Wann tritt die Wirkung nach der Injektion ein?
Die Dauer bis zum Wirkeintritt hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab. Grob kann von einem Wirkeintritt ca. 5-7 Tagen nach der Injektion ausgegangen werden.
Der Körper beginnt das eingebrachte Botulinumtoxin in den nächsten 3–6 Monaten wieder abzubauen. Nach dieser Zeit ist der Ausgangsbefund wieder hergestellt, es bleiben keine dauerhaften Veränderungen.
Wie lange hält die Wirkung an?
Die Dauer der Wirkung von Botulinumtoxin hängt von individuellen Faktoren ab. In der Regel hält die Wirkung 3-6 Monate. In Einzelfällen bleibt die Wirkung bis zu 12 Monate erhalten. Entsprechend lange hält auch das faltenglättende Resultat der Injektion an. Die Behandlung kann dann auf Wunsch gerne wiederholt werden.
Was muss ich nach der Injektion beachten?
Am Tag der Injektion, am besten für 48 Stunden, sollte auf Sport, Sauna oder direkte oder indirekte UV-Strahlung verzichtet werden. Kosmetische Behandlungen oder eine Massage des behandelten Gewebes sollte ebenfalls unterlassen werden. Das Auftragen von Make-Up ist wenige Stunden nach der Behandlung wieder möglich.
Wirkt mein Gesicht nach der Behandlung maskenhaft?
Die Befürchtung eines maskenhaften Erscheinungsbilds ist unbegründet, da durch vorsichtige Dosierung nur ein kleiner Teil der Muskulatur gehemmt wird. Das Gesicht und die Mimik wirken dadurch oft freundlicher und entspannter. Die Erhaltung eines natürlichen Erscheinungsbildes ist uns wichtig. Deshalb wird im Vorfeld genau besprochen wieviel und wo injiziert werden soll.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Wie bei allen Injektionsbehandlungen können durch die Einstiche kleine Rötungen und blaue Flecken auftreten. Sehr selten kann es zu einer lokalen Infektion an der Einstichstelle kommen, deshalb wird vor Behandlung gründlich desinfiziert. Weitere unerwünschte Effekte können auf einer zu schwachen oder zu starken Wirkung am Zielmuskel beruhen. Bei Bedarf kann innerhalb der ersten 2 Wochen nach Behandlung noch nachgespritzt werden um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Durch ein unerwünschtes Einbringen von Botulinumtoxin in einen benachbarten Muskel kann eine vorübergehende Lähmung des Nachbarmuskels auftreten. Um dies zu verhindern, ist es wichtig im Vorfeld genau die Injektionspunkte festzulegen. Ein zu starker Effekt oder ein unerwünschtes Ansprechen von Nachbarmuskeln kann ca. 4-6 Wochen anhalten und ist von alleine rückgängig. Eine dauerhafte Veränderung ist nicht zu erwarten.